Liebe PACKMEE-Freunde,
über vier Wochen haben wir uns dem Thema „Weniger Plastik“ gewidmet. Jede Woche gab es in unserer Challenge eine Aufgabe mit dem Ziel, weniger Plastik im Alltag zu nutzen und damit Müll zu vermeiden. Wie es uns ergangen ist, möchten wir mit Euch teilen. Eins schon vorweg: Es hat nicht immer alles geklappt….
Challenge Woche 1 – Jutebeutel statt Plastikbeutel
Zugegeben – hier hatten wir es relativ leicht, denn schon vorher haben wir auf Plastik- oder Papiertüten im Supermarkt verzichtet und sind mit Rucksack zum Einkaufen marschiert.
Unser Tipp lautete: Pack in alle Taschen einen Stoffbeutel.
Das haben wir auch gemacht. Und glaubt uns: Wir waren sehr überrascht über die Anzahl von Stoffbeuteln, die sich im Laufe der Zeit zu Hause angesammelt hatten, an die wir uns nicht mehr erinnern konnten – und die man natürlich nie findet, wenn man sie braucht. Ging es euch auch so?
Von einer Situation müssen wir euch auf jeden Fall noch erzählen. Da standen wir im Supermarkt, voller Tatendrang und mit der Mission „weniger Plastik“ als der Blick auf den Einkauf der Dame vor uns viel. Sie hatte in Plastik eingeschweißte Tomaten, diese in eine zusätzliche Plastiktüte gepackt und am Ende für alle Einkäufe zu einer – na, ihr ahnt es bereits – Plastiktüte gegriffen. Sie wusste wahrscheinlich nichts von unserer Challenge ; )
Fazit Woche 1: Wenn man sich einem Thema verschreibt ändert sich die Wahrnehmung – plötzlich war überall Plastik und damit überall Potenzial weniger einzusetzen.
Challenge Woche 2 – Mehrweg statt Einweg, Glas statt Plastik
Für Wasser haben wir eine superleichte Edelstahlflasche im Einsatz. Das ist also kein Problem. Bei uns geht es nur ohne ein gewisses koffeinhaltiges Kaltgetränk nicht. Die Umstellung auf Mehrwegflaschen bedeutete entweder den Gang zu einem zweiten weiter entfernten Supermarkt, Verzicht oder Challenge „verlieren“. Verlieren kam natürlich nicht in Frage, verzichten wollten wir auch nicht und so blieb nur der Gang zum weiter entfernten Supermarkt. Was bisher überflüssig erschien – wieso sollten wir einen weiteren Weg in Kauf nehmen, wenn man doch alles ganz bequem haben kann? – bringt es ganz gut auf den Punkt: Nachhaltige Veränderung ist unbequem und man muss Zeit und Energie investieren. Aber Überraschung: Auch nach der Wochenaufgabe haben wir den weiten Weg auf uns genommen und werden auch in Zukunft bei Mehrweg – im doppelten Sinne des Worte - bleiben.
Fazit Woche 2: Veränderung ist unbequem aber durchaus machbar. Man muss es nur wollen.
Challenge Woche 3 - Nimm dir Zeit statt einen ToGo-Becher
Der ToGo-Becher gehört schon seit Jahren zu unserer Ausrüstung. Wir haben im zurückliegenden Jahr vermutlich zwei Mal eine Ausnahme gemacht, weil das Bedürfnis nach Kaffee größer war als das Umweltbewusstsein. Das klappt also gut. Allerdings ist der tägliche Kantinenbesuch beim Nachbarunternehmen die größere Challenge, denn - warum auch immer - gibt es dort für Getränke nur Einwegbecher, in Pappe und Plastik. Mit ein bisschen Kreativität haben wir in dieser Woche und auch jetzt noch auf die Becher verzichtet – aus der Flasche kann man ja schließlich auch trinken. Vielleicht ist es an der Zeit in der Kantine nachzufragen, warum sie keine Mehrwegbecher einsetzen.
Fazit Woche 3: Die Rahmenbedingungen beeinflussen das Konsumverhalten. Wenn es keine nachhaltige Alternative gibt, ist eine Änderung schwerer. Das wird in dem sehr ehrlichen Erfahrungsbericht von der Bloggerin Anna von Die Konsumenten ganz deutlich – die hatte es noch schwerer.
Challenge Woche 4 – Gemüse ohne Plastikverpackung: Kaufe eine Woche lang nur loses Gemüse!
Sagen wir es, wie es ist: Die Gurke ist das Problem. Lose Paprika – kein Problem. Banane unverpackt – easy. Ein paar Äpfel ohne Plastiktüte – einfach. Aber die Gurke! Seit wann, und vor allem warum, müssen die eingeschweißt sein? Ist die Schale nicht Schutz genug? Die Kollegin, die Zucchini, die ganz sicher eine weichere Schale hat, wird ja schließlich auch nicht eingeschweißt…..
Aber zurück zur Gurke: Hier sind wir nach drei ziemlich erfolgreichen Wochen schwach geworden, sind keine Umwege gegangen, haben beim ersten Einkauf noch verzichtet aber dann ist die eingeschweißte Gurke doch im Einkaufswagen gelandet. Wie herausfordernd der Kauf plastikfreien Gemüses ist, und dass das Gurken-Problem nicht nur uns betroffen hat, erzählt Julia-Maria von nicetohavemag anschaulich. Ihre Lösung: Gemüsekiste!
Unser Fazit: Kleine Rückschläge sind Teil der Veränderung. Beim nächsten Mal machen wir es besser.
Der Abfall, der entsteht, bevor etwas Abfall wird
Eine Erkenntnis hat uns in den vier Wochen dann noch einmal nachdenklicher gemacht und darin bestärkt weiter für mehr Ressourcenschonung zu arbeiten und langwährende Produkte zu kaufen. Wir waren zu Gast bei einer Fachtagung zum Thema „Nachhaltiges Textilrecycling“ in Berlin. Dort wurde der gesamte Herstellungsprozess von Kleidung beleuchtet – vom Anbau der Baumwolle über die Herstellung, den Transport in die Shops bis hin zu der Frage, was passiert nach der Nutzung. Und was wir nicht bewusst im Blick hatten – so geht es sicher vielen Menschen - ist der Abfall, der jedes einzelne Produkt verursacht, bevor es überhaupt genutzt und letzten Endes entsorgt bzw. selbst zu Abfall wird. Alles, was wir nutzen, produziert Abfall, den wir zum Großteil nie zu Gesicht bekommen….
In diesem Sinne: Wir hoffen, dass ihr viele Erfolge erzielt habt und freuen uns, dass ihr mitgemacht habt. Wie ist es euch ergangen?
P.S. Wir sind natürlich schon dabei die nächste Challenge zu planen.